DGUV Forum [Editorial] Deutschland: Arbeitszeit sicher und gesund gestalten

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dguv-forum (Nov. 2018) Flexibilisierung, demografischer Wandel, die ständige Verfügbarkeit von Diensten in der digitalen Wirtschaft – zentrale Themen der Arbeitswelt 4.0 stellen die Kernarbeitszeit von acht Stunden pro Tag infrage. Was bedeutet das für den Arbeitsschutz? Wo ist seine Position in dieser politisch geführten Diskussion? Aber zunächst einige Fakten. In den vergangenen 25 Jahren (1991 bis 2016) ist die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland um vier Millionen auf 43 Millionen Menschen gestiegen. Die Zahl der Arbeitsstunden aber blieb unverändert. Das sieht nach einer erfreulichen Entwicklung aus: Mehr Menschen arbeiten pro Jahr weniger lang. Gleichzeitig stieg allerdings die Produktivität pro   Erwerbstätigenstunde deutlich, mehr Menschen arbeiteten in Teilzeit und das Renteneintrittsalter stieg ebenfalls.

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Flexibilisierung, demografischer Wandel, die ständige Verfügbarkeit von Diensten in der digitalen Wirtschaft – zentrale Themen der Arbeitswelt 4.0 stellen die Kernarbeitszeit von acht Stunden pro Tag infrage. Was bedeutet das für den Arbeitsschutz? Wo ist seine Position in dieser politisch geführten Diskussion?

 

Aber zunächst einige Fakten. In den vergangenen 25 Jahren (1991 bis 2016) ist die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland um vier Millionen auf 43 Millionen Menschen gestiegen. Die Zahl der Arbeitsstunden aber blieb unverändert. Das sieht nach einer erfreulichen Entwicklung aus: Mehr Menschen arbeiten pro Jahr weniger lang. Gleichzeitig stieg allerdings die Produktivität pro   Erwerbstätigenstunde deutlich, mehr Menschen arbeiteten in Teilzeit und das Renteneintrittsalter stieg ebenfalls.

Wurde der Produktivitätsschub vielleicht durch Arbeitsverdichtung erreicht? Zahlen sagen erst mal nichts über wirtschaftliche Hintergründe. Sie zeigen aber: Arbeit ist offenbar ungleich verteilt, Arbeitszeiten und damit die Bedingungen von Arbeit verändern sich. Dieser Wandel wird sich unter den Bedingungen der Arbeitswelt 4.0 noch verstärken. Das zeigt auch ein Blick auf die Schichtarbeit.

 

Schon jetzt arbeiten etwa 20 Prozent der abhängig Beschäftigten in Deutschland nicht zwischen 7 und 19 Uhr, sondern in Wechselschichten oder in Dauernachtarbeit. Dabei steigt die Tendenz zur Schicht- und Wochenendarbeit ebenso wie der Anteil von Frauen und die Zahl älterer Beschäftigter in Schicht- und Nachtarbeit.

 

 

Mit den sich verändernden Rahmenbedingungen der Arbeitszeit muss sich der Arbeitsschutz auseinandersetzen. Wir müssen das Thema „Arbeiten zu jeder Zeit und an jedem Ort“ ernst nehmen. Unsere Aufgabe wird es sein, auch hier – wie für den Bereich Schichtarbeit – Empfehlungen zu entwickeln, damit Menschen unter veränderten wirtschaftlichen Bedingungen sicher und gesund arbeiten können.